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  • Marina

DICKBAUCH-ZEIT

Aktualisiert: 1. Apr. 2020

Viele, viele Jahre habe ich es mir ausgemalt, wie es wohl sein würde, schwanger zu sein. Als meine Schwester mit ihrem ersten Kind schwanger war, habe ich mich mit meinem aufgeblähten Bauch immer vor den Spiegel gestellt und gesagt: „So werde ich bestimmt aussehen, wenn ich schwanger bin“.


Und dann war es auf einmal soweit. Der Partner fürs Leben war gefunden. Bei Gesprächen über unsere Zukunftspläne stellte sich sehr schnell heraus, dass unsere Vorstellungen bezüglich einer eigenen Familie sehr gut zusammenpassen. Wir hatten beide den Wunsch, noch vor dem 30. Geburtstag Eltern zu werden. Nachdem wir mehrmals über das Thema „Kinder“ gesprochen haben, sagten wir irgendwann „wenn es passiert, dann passiert es“. Niemals hätte ich gedacht, dass diese Worte so schnell in die Wirklichkeit übergehen. Denn kaum haben wir es darauf ankommen lassen, ist es auch schon passiert.


Wie hast du gemerkt, dass du schwanger bist? Hattest du irgendwelche Anzeichen?

Ich hatte keinerlei Schwangerschaftsanzeichen. Keine Übelkeit, keine Schlafstörungen, keine Hautprobleme, keinen Heißhunger etc. Ich war lediglich an einigen Tagen irgendwie ständig müde. Da erinnere ich mich nämlich zu gerne an unseren Trip nach Dresden. Dort konnte ich gefühlt alle drei Stunden eine Runde schlafen.


Eine Erklärung für die Müdigkeit bekam ich dann am 01. Mai 2019. Dort hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand.

Wie hast du reagiert und wie hast du dich gefühlt, als du den positiven Test in der Hand hattest?

Nun ja, wie fühlt man sich …? Schockiert war ich auf jeden Fall nicht, denn wir waren ja darauf vorbereitet, dass es passieren kann. Dennoch war ich neben der Freude sehr überrascht, da ich überhaupt nicht so früh damit gerechnet hätte. Immerhin hört man sehr häufig von jungen Paaren, die teilweise sogar mehrere Jahre versuchen schwanger zu werden und nichts passiert. Und alles nur wegen der Hormone, die man als Verhütungsmittel genutzt hat. Dementsprechend war ich gar nicht darauf eingestellt, dass der erste Versuch direkt einen Treffer landen könnte. Schließlich war auch ich eines der Mädchen, das mehrere Jahre die Pille zu sich genommen hat. Vielleicht lag mein persönliches Glück dabei darin, dass ich die Pille bereits ein Jahr zuvor abgesetzt und parallel dazu meinen Körper schon seit einer ganzen Weile mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt hatte - aber auf dieses Thema gehe ich in einem anderen Beitrag noch mal genauer ein.


So war ich nun also seit einem Monat schwanger. Was für eine merkwürdige Vorstellung. Obwohl ich mir immer ausgemalt habe, wie ich wohl auf solch eine Information reagieren würde … es kam irgendwie anders, als erwartet! Etliche Gedanken schossen mir durch den Kopf. Von einem freudigen „Ich bin schwanger!“ bis zu einem verzweifelten „Ich kann doch jetzt nicht wirklich schwanger sein?!“ war irgendwie alles dabei und begleitete mich eine ganze Weile. An manchen Tagen auch mit Tränen im Gesicht. Ich konnte und wollte irgendwie nicht wahrhaben, dass in den nächsten Wochen und Monaten wirklich ein kleines Wesen in meinem Bauch heranwachsen wird.

Wie war es beim ersten Ultraschalltermin?

Der erste Termin beim Frauenarzt war ganz aufregend. Obwohl wir beim Ultraschall die ersten kleinen Umrisse und auch den Herzschlag unseres kleinen Wunders sehen konnten, kam mir alles sehr unwirklich vor. Neben dem ersten Ultraschall wurden uns außerdem noch einige ungeklärte Fragen beantwortet. Da mir mein Partner das Sport machen anfangs am liebsten komplett verboten hätte, musste der Frauenarzt ihm erstmal den Wind aus den Segeln nehmen. Dieser sagte nämlich, ich dürfe alles machen, was mir persönlich guttut und solange ich mich dabei gut fühle – denn glückliche Mama gleich glückliches Baby!


Wann habt ihr es euren Familien erzählt?

Da die ersten drei Monate bekanntlich die risikoreichsten Monate einer Schwangerschaft sind und die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt noch ziemlich hoch ist, entschieden wir uns, die Information vorerst für uns zu behalten. Erst als die besagten drei Monate verstrichen waren, informierten wir zunächst unsere Eltern und anschließend auch den Rest der Familie darüber, dass wir bald Nachwuchs erwarten. Da ich glücklicherweise von allen Nebenwirkungen einer Schwangerschaft verschont blieb, stellte die Heimlichtuerei überhaupt kein Problem dar. Auch mein Bäuchlein ließ sich in den ersten drei Monaten kaum blicken - er kam immer erst gegen Abend ein wenig zum Vorschein und selbst da konnte man behaupten, es hätte am Essen gelegen. Wie ich bereits erwähnte, habe ich mich schon zur Schwangerschaftszeit meiner Schwester mit einem aufgeblähten Bauch vor den Spiegel gestellt … Dazu muss ich noch sagen, dass der aufgeblähte Bauch wesentlich größer war als der Bauch im dritten Monat der Schwangerschaft.

Wie war es so schwanger zu sein?

Es war schön und komisch zugleich. Und um ehrlich zu sein konnte ich mir bis zuletzt nicht vorstellen, dass wirklich ein kleines Wesen in meinem Bauch heranwächst. Obwohl der Bauch von Woche zu Woche gewachsen ist und ich irgendwann die Bewegungen spüren konnte, kam mir alles wahnsinnig unrealistisch vor. Immer wieder habe ich gesagt, dass ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass ich irgendwann Worte wie „ich glaube, wir müssen ins Krankenhaus“ aussprechen werde. Selbst an Weihnachten und Silvester – kurz vor dem errechneten Termin, wo alle tausend Mal gefragt haben, wie ich mich fühle – konnte ich mir den Weg ins Krankenhaus noch nicht ausmalen.


Fühlte es sich komisch an, das Baby im Bauch zu spüren?

Am Anfang war es schon irgendwie merkwürdig. Ich würde es sogar fast mit dem Gefühl beschreiben, das man hat, wenn man Achterbahn fährt. Online wird es allerdings mit Schmetterlingen im Bauch in Verbindung gebracht. Später, als ich die Bewegungen wirklich deuten konnte, war es aber ein schönes und angenehmes Gefühl. Unser Baby war immer relativ ruhig in den Bewegungen, sodass ich nie sagen konnte, dass mir schmerzhaft in die Rippen getreten wurde. Durch die Bewegungen hatte ich immer die Sicherheit, dass es dem Baby gut geht. Ich glaube, wenn ich davon nichts gespürt hätte, hätte ich mir sicherlich Sorgen gemacht.


Habt ihr lange gebraucht, um euch auf einen Namen zu einigen?

Um ehrlich zu sein, haben wir uns ziemlich schnell auf einen Namen geeinigt. Jeder von uns hatte jeweils sieben Jungen- und Mädchennamen rausgesucht und aufgeschrieben und dann haben wir uns die nacheinander vorgelesen. Dabei stellte sich raus, dass wir bei beiden Geschlechtern Übereinstimmungen haben. Deshalb mussten wir uns quasi nicht einmal für irgendeinen Namen entscheiden.

Wann habt ihr angefangen das Kinderzimmer herzurichten und alles an Babyausstattung zu besorgen? Wo habt ihr eingekauft?

Insgesamt haben wir ziemlich früh damit angefangen, uns mit allen Dingen auszustatten, die für die Anfangszeit benötigt werden. Dafür musste zunächst das Arbeitszimmer geräumt werden. Lediglich Sessel, Teppich und zwei Bilderleisten durften ihren Platz in unseren vier Wänden behalten, der Rest wurde verkauft. Durch die vielen Inspirationen, die ich vorher auf Pinterest gesammelt hatte, hatten wir bereits eine grobe Vorstellung, wie das Kinderzimmer am Ende aussehen soll. Dementsprechend fiel es uns nicht schwer, uns für Farben und Möbelstücke zu entscheiden. Grau, Creme, Senfgelb und Weiß waren die Farben, die wir für das Zimmer ausgesucht hatten, bewusst neutral und dezent gehalten. – Mein Gedanke hierbei war, dass wir später sowieso noch jede Menge kunterbunter Spielsachen besitzen werden. Um keine zusätzliche Reizüberflutung auszulösen, richteten wir das Zimmer deshalb sehr dezent ein. ­– Die ganzen Möbel für das Zimmer besorgten wir bei IKEA, Vorhänge und Lampenschirm bei ZARA. Und alles weitere an Deko nahmen wir einfach aus allen möglichen Läden mit, je nachdem, wo wir gerade etwas entdeckt hatten.


Wir besuchten einen einzigen Babyladen, um uns Kinderwägen anzuschauen. Und nach diesem Besuch ging mir ein bestimmter Wagen nicht mehr aus dem Kopf. Mir wäre am Ende auch völlig egal gewesen, was er gekostet hätte, wenn wir ihn nicht irgendwo gebraucht gefunden hätten. Letzten Endes hatten wir dabei aber tatsächlich das Glück, dass wir die Hälfte des Preises gespart haben, nur weil wir uns für einen gebrauchten Wagen entschieden haben – wir haben es keine Sekunde bereut!


Ansonsten wurden uns ein Stubenwagen (haben wir allerdings einige Wochen nach der Geburt gegen ein Beistellbett eingetauscht), ein Maxi-Cosi, eine Babybadewanne, eine Ergobaby Babytrage (fand ich persönlich jedoch nicht besonders komfortabel, deshalb haben wir uns eine andere besorgt) und einiges an Zubehör von Familienmitgliedern geliehen.

Wie hast du deinen Mutterschutz verbracht? War dir da nicht langweilig?

Mein Mutterschutz begann vier Wochen früher als gedacht, da ich einfach noch so wahnsinnig viel Resturlaub hatte. Aus diesem Grund war mein letzter Arbeitstag bereits Ende Oktober. Auch wenn die meisten, die das hier lesen, es sicherlich nicht nachvollziehen können: Ich habe es gehasst zu Hause zu sein und nicht mehr arbeiten zu können! Schließlich fühlte ich mich nach wie vor topfit und war in keiner Hinsicht eingeschränkt. Ich konnte echt froh sein, dass Weihnachten vor der Tür stand und ich mich somit ums Geschenke besorgen kümmern konnte. Dadurch konnte ich mir gleichzeitig den Weihnachtsstress ersparen. Ansonsten habe ich mich insbesondere mit jeglichen Formalitäten befasst – Amtstermine wahrgenommen, Anträge für Eltern- und Kindergeld ausgefüllt, Geburt im Krankenhaus angemeldet.

Wie verliefen die restlichen Schwangerschaftswochen/-monate? Musstest du auf irgendwas verzichten? Hattest du manchmal Sorge, dass es eurem Baby nicht gut gehen könnte?

Auch die folgenden Wochen und Monate waren ziemlich entspannt und ich blieb nach wie vor von jeglichen Schwangerschaftsbeschwerden verschont. Das ist wohl auch der Grund, warum ich bis zum Ende des 7. Schwangerschaftsmonats Sport machen konnte – auch wenn es mir von Zeit zu Zeit nicht mehr möglich war alle Übungen auszuführen. Und anstrengender wurde es natürlich auch!

Der Bauch machte sich tagsüber allerdings erst im 5. Schwangerschaftsmonat wirklich bemerkbar. Ab da hatte ich dann so langsam das Gefühl, wirklich schwanger zu sein. Vorher kam es mir eher vor als hätte ich einfach einen aufgeblähten Bauch vom Essen. Der Bauch war letzten Endes auch der Störfaktor beim Schlafen. Denn ich habe immer gerne auf dem Bauch geschlafen und das war irgendwann nicht mehr möglich – einerseits, weil es wahnsinnig unbequem und unangenehm war und andererseits, weil ich doch irgendwie ein wenig Angst davor hatte, unser Baby platt zu machen. Ansonsten habe ich eigentlich auf gar nichts verzichtet, außer auf das gelegentliche Gläschen Wein. Mein Frauenarzt hatte mir außerdem gesagt, dass ich alle Lebensmittel zu mir nehmen darf, solange ich damit nicht übertreibe. Aus diesem Grund war es aus seiner Sicht in Ordnung, wenn ich MAL Sushi esse oder ein Stück Salami etc. Da habe ich keine Panik geschoben. Zumal ich die ganze Schwangerschaft über das Gefühl hatte, dass es unserem Baby gut geht – das hat sich auch immer bestätigt.


Letzten Endes kann ich sagen, dass ich wohl eine Bilderbuch-Schwangerschaft hatte. Denn dadurch, dass ich von jeglichen Beschwerden verschont geblieben bin, war ich in keiner Hinsicht eingeschränkt und habe mich bis zum Zeitpunkt der Wehen wirklich topfit gefühlt. Ich habe die ganze Schwangerschaft über nie das Gefühl verloren, dass es unserem kleinen Baby gut geht. Ich habe es immer gespürt. Mein Gefühl sagte mir sogar, dass wir auf keinen Fall ein Weihnachts- oder Silvester-/Neujahrsbaby erwarten. Erst nach Neujahr sagte ich meinem Partner, dass es zum Wochenende soweit sein könnte. Als das Wochenende näher rückte, ging es mir immer noch wunderbar. Am Samstag hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir bald ins Krankenhaus müssen. Witzigerweise hatte ich die ganze Schwangerschaft gesagt, dass unser Baby entweder pünktlich zum errechneten Termin oder etwas verspätet kommen wird. Und mein Gefühl hatte Recht – es war eine Punktlandung!


xoxo, Marina aka. milovelydream

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